Türchen 20 # Lebkuchen-Florentiner-Dessert

Lebkuchen-Florentiner-Dessert1
Ich muss ehrlich gestehen, dass, trotz Plätzchen Backen und dem Weihnachtsmarkt quasi vor der Haustür, die Weihnachtsstimmung bei erst nicht so recht aufkommen wollte. Erst, als meine Mama zu Besuch kam, hat sich das so langsam eingestellt. Und darum habe ich dann auch den 4. Advent dazu genutzt für meine Eltern ein kleines Weihnachtsdessert zu zaubern. Es eignet sich übrigens auch prima zur Reste-Verwertung, wenn man die Florentiner-Sterne aus dem 8. Türchen gebacken hat und noch etwas von der Frucht-Nuss-Mischung übrig hat. Und weil das Dessert von allen als Gut befunden wurde, möchte ich es gern mit euch teilen! Es ist ganz fix und einfach gezaubert und macht trotzdem was her!

Zutaten für 6 Gläschen
Zutaten für den Teig
# 140g Mehl
# 1EL Lebkuchen-Gewürz
# 1TL Backpulver
# 15g Backkakao
# 125g Butter
# 100g Halbbitter-Schokolade (50% – wer es etwas herber mag, kann natürlich auch eine hochprozentigere nehmen)
# 100ml Milch
# 100g Zucker
# 1 Ei

Zutaten für die Creme
# 250g Mascarpone
# 200g Quark
# 1TL Zimt
# 3EL Puderzucker
# 3-4 EL Milch (oder Sahne)

Lebkuchen-Florentiner-Dessert
Zubereitung:
1. Eine Springform gut einfetten und mit Mehl bestäuben, damit der Teig nicht haften bleibt. Beiseite stellen und den Ofen auf 160° Umluft vorheizen.
2. Die Schokolade grob hacken und mit der Butter über dem Wasserbad bei mittlerer Hitze schmelzen. Beiseite stellen und etwas auskühlen lassen. Währenddessen Mehl, Kakao, Backpulver und Lebkuchengewürz in eine Schüssel sieben. Die Butter-Schokoladenmischung zu den trockenen Zutaten geben und mit einem Schneebesen unterheben. Ei, Zucker und Milch hinzufügen und alles gut miteinander vermengen. Der Teig ist relativ flüssig, das macht den Brownie nachher so saftig. Für ca. 30-40 Minuten im vorgeheizten Ofen backen. Vollständig auskühlen lassen.
3. Währenddessen die Florentinermasse auf einem Backblech verteilen. Man kann sie durchaus zusammen mit dem Kuchen backen, dann unter dem Blech mit der Springform platzieren. Ich habe sie bereits vorher zubereitet, damit sie gut auskühlen kann.
4. Die Mascarpone mit dem Quark vermengen und mit Zimt und Puderzucker süßen. Die Milch macht die Creme etwas weicher. Bis zum Schichten am besten nochmals in den Kühlschrank stellen.
5. Ich habe die Creme in einen Gefrierbeutel gefüllt, um die Gläser sauber zu befüllen. Den Boden mit der Creme bedecken und dann den Lebkuchen-Brownie darauf bröseln. Die Florentinerplatte in Stücke brechen und auf der Kuchneschicht verteilen. Zum Schluss noch etwas Creme oben auf! Und ganz schnell ist ein leckeres Advents-Dessert gezaubert! Statt der Gläser kann man den Nachtisch auch mit Dessertringen anrichten. Dazu Kreise aus dem Brownie ausstechen und die Creme mit einer Lochtülle aufdressieren.

Ich wünsch‘ euch einen schönen 4. Advent! Und knuspert ein paar Plätzchen gegen den finalen Vorweihnachtsstress!
Eure Nana ♡

Statt Kaffee zum Kuchen, Kaffee im Kuchen & eine Buchvorstellung

Kaffeekuchen2
Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich selten aus dem Buchladen marschieren kann ohne ein Buch in der Hand. So erging es mir auch letztens. Kaum, dass Markus neues Buch „Backen mit dem Backbuben
erhältlich war, bin ich in die Buchhandlung meines Vertrauens gegangen um meinem inneren Bücher-Gollum nachzugeben. „Mein Schatz“ habe ich glücklicherweise nur gedacht, denn alles andere hätte wohl nicht nur die Verkäuferin sondern auch alle anderen Kunden leicht bis mittelschwer irritiert. Das Buch fest umklammert habe ich mich dann auf den Heimweg gemacht, konnte aber schon in der Bahn nicht mehr an mich halten und habe in Markus Küchenschätzen geschmökert!
Seit etwa zwei Jahren ist der Backbube neben einer handvoll anderer Blogs meine ständige Sonntag-Frühstücks-Lektüre und ich bin immer wieder begeistert von seinen tollen Rezepten und Texten und den ansprechenden Bildern. All das findet sich vereint in seinem neuen Buch. Ich finde man merkt, wieviel Kreativität und Liebe in den einzelnen Rezepten steckt und vor allem die Muse zum Backen! Neben den eigentlichen Rezepten leitet er das Buch mit einer Material- und Zutatenkunde ein und nimmt sich die Zeit, das Grundhandwerk ein wenig näher zu bringen. Insgesamt ist das Buch in sechs verschiedene Rezept-Kategorien unterteilt, in denen sicher jede Naschkatze das passende Schmankerl findet (ich habe beschlossen mir gar nicht erst die Mühe zu machen, mein Lieblingsrezept herauszusuchen, sondern einfach alles (!) auszuprobieren).
  • Grundrezepte: Gute Basics sind das A und O. Und ich will ehrlich sein: ich hab meine drei vier Grundrezepte, die ich immer wieder heranziehe und nach Bedarf abwandle. Natürlich probiere ich auch gerne mal etwas neues aus, aber jeder kennt das bestimmt, wenn man z.B. einmal ein Biskuit-Rezept hat, dass einem gelingt, weicht man eher selten davon ab. Und Markus teilt diese Basics in seinem Buch, sogar mit Tips zu anderen Varianten. (Das Biskuitteig-Rezept werd‘ ich bestimmt mal ausprobieren!) Zusätzlich gibt es eine Anleitung für das Selbermachen von Zutaten. Bisher habe ich immer die Karamellcreme aus dem Supermarkt verwendet, weil sie mir nie gelingen wollte. Ich werde definitiv einen neuen Versuch wagen und Markus‘ Rezept ausprobieren!
  • Gebackenes mit Alkohol & Cocktail-Cakes: Yay! Kuchen für Erwachsene! Warum sollte man den Cocktail nur im Glas genießen, wenn man ihn genauso gut auch in einen tollen Kuchen verwandeln kann? Markus zaubert allerlei Feines mit Gin & Rosmarin (ich will das unbedingt probieren!) oder Baileys & Whiskey. Auch die Klassiker Caipirinha und White Russian hat er in ein tolles Rezept verwandelt. Ich würde sagen, auf der nächsten Cocktail-Party gibt’s nicht nur was ins Glas! Obwohl sich die Eierlikör-Cookies bestimmt auch prima beim Sonntags-Kaffee machen oder die Rotwein-Küchlein im Glas…
  • Süßes & Deftiges vom Grill: Ich muss gestehen, dass ich bei der Kategorie ein bisschen skeptisch war. Kuchen vom Grill… ja ne, is‘ klar. Aber vor allem die Hefeschnecken mit Speck und Röstzwiebeln und das Zupfbrot mit Pesto könnte ich mir super bei einer Grillparty vorstellen! Und wenn der Grill schon mal an ist… warum dann noch extra den Ofen bemühen? Wenn es also wieder daran geht im Garten den Grill aufzustellen und das Fleisch zu mariniern, werde ich mir da bestimmt das ein oder andere Rezept mal herauspicken und ausprobieren! Oder – weil ich mich kenne und Geduld nicht gerade eine meiner Stärken ist – vorher eben doch schon einmal den Ofen bemühen um die Tomaten-Cookies oder den Apple Pie auszuprobieren!
  • Süßes für die Liebsten: Das ist genau meine Kategorie! Ich backe nur äußerst selten für mich selbst. Meist treibe ich lieber Freunde und Verwandte an den Rand der Diabetes, weil ich Lust hatte zu backen und es schließlich irgendwer essen muss! Für ganz besondere Anlässe hat der Backbube hier mal den Champagner kalt gestellt und ihn in süße Cupcakes verwandelt. Mein Favorit ist der Blaubeer-Cobbler. Das Bild verleitet dazu ihn eingemummelt in eine Decke auf dem Sofa zu vernaschen (passend dazu steckt der Löffel schon drin… ich würde mir nicht die Mühe machen ihn in Schälchen zu füllen, es würde eh nichts übrig bleiben – spart das Spülen!).
  • Süße Kleinigkeiten: Klein und fein… und ganz schnell wieder weg! Wer etwas zum Naschen zwischendurch sucht, ist in dieser Kategorie genau richtig. Eine Pekannuss-Ecke während dem Lernen kurbelt bestimmt das Gehirn an und von dem Zimtschneckenbrot kann man sich immer mal ein Stückchen abzupfen. Wie ich mich kenne würde ich so lange an dem Teller mit Nussecken oder dem Zupf-Zimtschneckenbrot vorbei laufen, bis nichts mehr davon übrig wäre… allein die Bilder verleiten dazu, sich sofort in die Küche zu stellen um sie nachzubacken!
  • Klassier: Die letzte Kategorie hat mich tatsächlich ein bisschen gefreut! Ich liebe Klassiker. Kein Geburtstag vergeht ohne Omis grandiose Schwarzwälder Kirschtorte und als Kind gab es nichts besseres als Marmorkuchen mit Schokoguss. Es muss nicht immer ausgefallen sein um den Hüftspeck glücklich zu machen, manchmal sind die Klassiker auf der Kuchentafel eben doch die größten Leckereien!

Und genau so eine Leckerei habe ich mir herausgepickt und nachgebacken. Markus‘ Schokoladenkuchen mit Kaffee und Buttermilch hat mich sofort angesprochen! Also habe ich ihn nachgebacken und noch ein bisschen „aufgemotzt“.

Kaffeekuchen1Und herausgekommen ist ein kleines Törtchen mit einer Mascarpone-Muskatnuss-Creme und Orange-Ingwer-Curd. Der ohnehin schon sehr saftige Kuchen war mit der Füllung wirklich ein Träumchen!

Zutaten (für 1 Springform 20 cm Durchmesser):
# 220g Mehl
# 1 TL Backpulver
# 280g Zucker (ich habe nur 200g genommen, da der Curd sehr süß ist)
# 65g Kakaopulver
# 2 TL Natron
# 1 TL Salz
# 240ml Buttermilch
# 120ml neutrales Pflanzenöl
# 2 Eier (Größe L)
# 1 TL Vanilleextrakt
# 240ml frisch gebrühten Kaffee

# 250g Mascarpone
# 200g Quark
# Muskatnuss
# Zimt
# etwas Puderzucker

# 1/2 Zitrone
# 2 Orangen
# 1 Haselnuss großes Stück Ingwer
# 4 Eigelb
# 120g gewürfelte Butter
# 225g Zucker

Zubereitung:
1. Heize dem Ofen so richtig ein, bis er 180 Grad Ober/- Unterhitze erreicht hat. Fette die Springform ein und streu sie leicht mit Mehl aus.
2. Siebe Mehl, Backpulver, Zucker, Kakaopulver, Natron und Salz in eine Schüssel und stelle sie beiseite.
3. Verrühre Buttermilch, Öl, Eier und Vanilleextrakt auf höchster Stufe, bis sich alles gut verbunden hat. Schalte den Mixer auf die niedrigse Stude, gib die Mehl-Zucker-Kakao-Mischung zum Teig und verrühre alles gründlich.
4. Trinke nun den Kaffee leer – nein, bloß nicht! Gieße ihn zum Teig und rühre ihn ebenfalls gut unter den Teig. Der Teig ist sehr flüssig, das ist aber okay. Dadurch wird der Kuchen richtig schön saftig. Versprochen.
5. Gieße den Teig in die Form und backe ihn im vorgeheizten Ofen 45-50 Minuten, bis ein Holzstäbchen, das du in die Mitte des Kuchens steckst, sauber wieder herauskommt. Nimm den Kuchen dann aus dem Ofen und lass ihn in der Form auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen.
6. Löse den Kuchen aus der Form und bestäube ihn je nach Geschmack mit Kakaopulver oder Puderzucker.

Oder mach’s wie ich und bastel aus dem Kuchen ein Törtchen. Dazu…
1.… presst du eine halbe Zitrone und zwei Orangen aus. Miss insgesamt 185ml Saft ab.
2. Gib das Eigelb und den Zucker in eine Schüssel und rühre so lange, bis die Masse dick und blass ist. Anfangs entstehen erst Krümel. Einfach weiterrühren, die Masse verändert sich kurz darauf. Den abgemessenen Saft ebenfalls unterrühren und alles in einen großen Topf geben. Den Ingwer schälen und mit einer Knoblauchpresse in die Masse drücken (so bleibt der fasrige Teil in der Knoblauchpresse).
3. Die Masse bei mittlerer Temperatur aufkochen und ständig rühren, bis sie eindickt. Die Masse darf NICHT kochen, da sie sonst gerinnt. Nun mit einem Schneebesen die Butter stückchenweise unterrühren. Alles erhitzen, bis die Masse eine puddingartige Konsistenz hat. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
4. Die Mascarpone mit dem Quark vermengen und dann Muskat, Zimt und etwas Puderzucker hinzufügen. Nicht zu viel, denn das Curd ist sehr süß!
5. Teile nun den Boden mit einem Bindfaden in zwei Teile und bestreiche den ersten mit dem Orange-Curd. Gib etwa die Hälfte der Creme darauf und verstreiche sie gleichmäßig. Danach den zweiten Boden darauf legen und nochmals Curd und Creme darauf verteilen. Anschneiden und vernaschen!

Mein Fazit für das Buch: Die Bilder sind wie immer zum Anbeißen und die Texte sehr amüsant und ansprechend geschrieben! Ich möchte es schon jetzt nicht mehr in meinem Bücherschrank missen! Ein Stückchen Backbube in meinem Regal!

Habt einen schönen Sonntagabend
Eure Nana ♡